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30. Mai 2021

Zämä - Text in der Schulinfo

In Zeiten, in denen Abstand, Isolation und Quarantäne im Mittelpunkt stehen, gewinnt das Wort zämä für uns alle eine ganz neue Bedeutung: Zämä heisst nicht nur nahe beieinander, sondern es steht auch für gedankliches und strategisches Gemeinsames und Verbindendes, das uns in dieser Corona-Zeit zusammenhält.

Als Schulpräsident begleitet mich das Zämä tagtäglich bei meiner Arbeit, sei es im Kontakt mit dem Rektor, den Lehrpersonen, im Gemeinderat oder mit meinen Kolleginnen und Kollegen anderer Zuger Gemeinden. Nur zämä – also nur im Team – können wir unsere Ziele erreichen, können wir ein Maximum an Bildung unserer Kinder schaffen und den Standard hochhalten – ein wichtiges Kriterium für die Hünenbergerinnen und Hünenberger, wie die Umfragen im Rahmen des Ortsplanungs-Workshops klar gezeigt haben: Für rund jeden dritten Befragten ist das gute Schulwesen mit ein Grund hier zu wohnen.

Zämä mit dem Rektor und der Vertretung der Lehrerschaft arbeite ich in der Schulkommission mit sieben parteipolitisch gewählten Erziehungsberechtigten für unsere Schulen. Wir beschäftigten uns unter anderem mit der Regelung der Unterrichtszeiten oder der Schul- und Disziplinarordnung, die regelmässig überprüft und den neuen Herausforderungen angepasst wird. Erst kürzlich haben wir die Auswirkungen des digitalen Zeitalters mit Handys auf dem Pausenplatz und Laptops in den Schulzimmern in die Schul- und Disziplinarordnung integriert und den Umgang mit unerlaubt gemachten Fotos oder Tonaufnahmen, Datenschutz etc. geregelt.

Im jährlichen Workshop der Schulkommission legen wir zämä die Schwerpunkte für die Gestaltung und Weiterentwicklung unserer Schulen sowie der schulinternen Weiterbildung fest und überprüfen deren Umsetzung. Am letzten Workshop haben wir uns mit dem Fernunterricht befasst, in den unsere Schulen vor einem Jahr während des Shutdowns gezwungen wurden. Wir gaben der Umsetzung gute Noten, allerdings entdeckten wir Defizite in unserer Kommunikation, denen wir uns in den nächsten Monaten widmen werden.

Zämä entwickeln wir auch Konzepte zuhanden des Gemeinderates, der schlussendlich über die strategische Ausrichtung unsere Schulen entscheidet. So haben wir das Grundlagenpapier für die Basisstufe im Schulhaus Matten mit nur noch zwei altersdurchmischten Klassen erarbeitet: Eine wird die Altersstufen Kindergarten, 1. und 2. Klasse umfassen, eine weitere Kinder der 3. bis 6. Klasse. Oder das Konzept für den Einsatz von Schul- und Therapiehunden. Gemäss Studien wirken Hunde beruhigend auf Kinder und unterstützen sie beim Lernen, weshalb wir in Hünenberg einen Versuch mit Schulhunden starten werden.

Das Zämä hört an den Gemeindegrenzen nicht auf: Wir haben im Kanton Zug eine sehr gute Vernetzung aller Partner, die mit Bildung zu tun haben. Wir Schulpräsidentinnen und -präsidenten stehen dank der Schulpräsidentenkonferenz (SPKZ) in engem Kontakt mit den anderen Zuger Gemeinden. Tauchen irgendwo Probleme oder Fragen auf, können wir auf hilfsbereite Kolleginnen und Kollegen zählen und von deren Erfahrungen profitieren. Als Ansprechpartnerin für die Direktion für Bildung und Kultur des Kantons (DBK), die zämä mit den Gemeinden die Aufsicht über das Schulwesen hat, befassen wir uns in der SPKZ vor allem mit den aktuellen Entwicklungen und Initiativen in der Bildungspolitik. Rektor Rolf Schmid tauscht sich in der REKO, der Rektorenkonferenz, mit den anderen Gemeinden aus und alle zwei Jahre treffen sich alle Rektorinnen und Rektoren, Schulkommissionsmitglieder und wir Präsidentinnen und Präsidenten des Kantons Zug im Forum der guten Schule, um gemeinsam neue Wege zu beschreiten.

Nebst dem zämä sinnieren und diskutieren mit all den Fachleuten und Kommissionsmitgliedern dürfen wir aber auch die Betroffenen nicht vergessen: die Erziehungsberechtigten und die Schülerinnen und Schüler. Um das gemeinsame Ziel, unseren Kindern die optimalste Bildung mit auf den Lebensweg zu geben, sind auch sie eng in den partnerschaftlichen Dialog eingebunden – denn: nur zämä schaffen wir das!